Die Gewinner der Kinder- und Jugendbuchpreise der Stadt Wien wurden im Wiener Rathaus geehrt. Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) überreichte drei mit je 4.000 Euro dotierte Autorenpreise und einen Illustrationspreis (3.000 Euro).

Vorherrschende Themen in den prämierten Büchern waren heuer Trauer, Müll und Sprachspiele.

„Ein bisschen wie du/A little like you“ von Lilly Axster, Christine Aebi, Henrie Dennis und Jaray Fofana beschäftigt sich mit Trauer, Erinnerung und Identität. Das zweisprachige Buch (Zaglossus Verlag) wird dabei laut Jury „nicht zuletzt durch das kunstvolle Zusammenspiel suggestiver Illustrationen, zweier kluger Textvarianten (in deutscher bzw. englischer Sprache) sowie einer eindrücklichen grafischen Gestaltung zu einem Buchkunstwerk“.

Die Autorin Elisabeth Steinkellner und der Illustrator Michael Roher wurden für „Vom Flaniern und Weltspaziern. Reime und Sprachspiele“ (Tyrolia) ausgezeichnet. Das Buch wurde „als wesentlicher, zeitgemäßer Beitrag zur Kinderlyrik aus Österreich“ gewürdigt. „Hier werden in Sprache und Bild überaus kreative Register gezogen, von lustig bis besinnlich, von Konkreter Poesie bis zur Ernst-Jandl-Paraphrase.“

Mit dem ebenfalls im Tyrolia Verlag erschienenen „So ein Mist. Von Müll, Abfall & Co“ von Melanie Laibl (Text) und Lili Richter (Zeichnung) wurde schließlich ein Sachbilderbuch ausgezeichnet, das sich der „Kulturgeschichte des Unrats“ widmet. „Auf visuell bis ins Detail durchkomponierten Doppelseiten werden sonst eher tabuisierte Themenbereiche in einer Weise aufbereitet, die sowohl junge als auch erwachsene LeserInnen immer neugierig bleiben lässt, was als nächstes kommt“, heißt es dazu in der Jurybegründung. Besonders freute sich die Stadträtin über eine „deutliche Erhöhung“ der Preise von je 2.200 Euro auf 4.000 Euro.

Den von 1.400 Euro auf 3.000 Euro erhöhten Illustrationspreis erhielt Renate Habingers „Nicht schon wieder“. „Wie Renate Habinger aus Pappen, Stoffen und Materialien aller Art farbenprächtige nächtliche Kulissen arrangiert, ist beeindruckend“, heißt es dazu von der Jury. „Würfel, Murmeln, Knöpfe und Stifte finden sich in ihren raffiniert ausgeleuchteten und anschließend abfotografierten Miniaturwelten ebenso wie kleine Zeichnungen oder handgefertigte Figuren.“

„Interessant ist heuer, dass in den prämierten Büchern Fragen zu Trauer, Erinnerung und Identität verhandelt werden. Erstmals und auf ungewöhnliche Weise sprechen die Bücher Themen wie Müll, Mist und Unrat an, die immerhin jede Gesellschaft besser charakterisieren als ihre Errungenschaften“, so Kaup-Hasler. „Informationsvermittlung und eine spannende und witzige Unterhaltsamkeit gehen bruchlos Hand in Hand.“

Zu den Kinder- und Jugendbuchpreisen der Stadt Wien wurden heuer von sieben Verlagen 25 Titel eingereicht.

FOTO: Die Preisträger 2019 – Lilly Axter und Henrie Dennis, Jury-Mitglied und Laudatorin Andrea Kromoser, Julia Danielczyk, Leiterin der Literaturreferats der Stadt Wien, Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, Michael Roher, Melanie Laibl, Lili Richter, Renate Habinger und Elisabeth Steinkellner (v.l.n.r), © Michael Seirer Photography