Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur verleiht im Jahr 2020 den von der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken in Höhe von 5.000 Euro gestifteten Großen Preis an den Schriftsteller Heinz Janisch (Wien).

„Still sein und lesen. Das sind schöne Stunden. Man liest – und ist alles gewesen. Man hat nichts gesucht – und hat alles gefunden.“ – aus: Wo kann ich das Glück suchen (2015)

So lautet eines der schönsten Gedichte von Heinz Janisch, der im Januar 2020 seinen 60. Geburtstag gefeiert hat. In Würdigung seines umfassenden und vielseitigen kinderliterarischen Schaffens erhält Heinz Janisch, einer der wichtigsten österreichischen Lyriker der Gegenwart, den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur.

Heinz Janisch, 1960 im Burgenland geboren, begann schon als Kind damit, Geschichten für Kinder zu schreiben, seine seit dem Ende der 1980er-Jahre erscheinenden zahlreichen Werke, und hier in erster Linie illustrierte Erzählungen und Gedichtbände, wollen bei den Kindern (und auch den Erwachsenen) ein Bewusstsein für die vielen Facetten von Sprache wecken und ihnen zugleich die Scheu vor Gedichten nehmen. Ein Konzept, das offensichtlich von großem Erfolg gekrönt ist, denn in den vergangenen 30 Jahren ist Heinz Janischs Werk mit wichtigen Literaturpreisen ausgezeichnet worden, darunter mit dem Österreichischen Staatspreis für Kinder-
und Jugendliteratur, dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis, dem Bologna Ragazzi Award sowie dem Österreichischen Kunstpreis für Kinder- und Jugendliteratur, und zudem – bei Lyrik immer noch eine Seltenheit – in zahlreiche Sprachen übersetzt worden.

In seinen Gedichten und Erzählungen bringt Janisch zeitlose Themen aus der Lebenswelt von Kindern in poetischer Weise zur Sprache: die Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Glück, der Traum jemand ganz an-deres zu sein, die Bedeutung von Freundschaft, auch zwischen den Generationen, Angst haben und mutig sein, Schutz suchen und Beschützer sein. So breit sich das Spektrum von Heinz Janischs Themen gestaltet, so groß ist auch die Bandbreite der Gattungen: Lyrik und kurze Prosaformen, darunter Kurz- und Kürzestgeschichten, religiöse und biblische Erzählungen, Tiermärchen. Wollte man versuchen, Heinz Janischs Werk auf einen Nenner zu bringen, so wäre es die überbordende künstlerische Gestaltungskraft, die alle seine Texte in einzigartiger Weise auszeichnet. Sie vor allem hat dazu beigetragen, dass Heinz Janisch neben Kindern auch immer Erwachsene zu seinen begeisterten Leser:innen rechnen konnte.

Preisverleihung am bundesweiten Vorlesetag 2020 

Die Vergabe aller Auszeichnungen der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur findet am Freitag, 20. November 2020, um 18 Uhr in der Mainschleifenhalle in Volkach statt. 

Die Laudatio auf Heinz Janisch spricht Arne Rautenberg, Träger des Josef Guggenmos-Preises 2016. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Gitarrist Johannes Öllinger. 

 

Aus einer Pressemitteilung der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur
www.akademie-kjl.de