Der seit 1995 vergebene Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und zeichnet Schriftsteller:innen aus, die unter anderem für geistige Unabhängigkeit und gesellschaftskritischen Humor stehen.
Der renommierte Ben Witter Preis geht in diesem Jahr an die Wiener Autorin Teresa Präauer. Die Jury der Ben Witter Stiftung ehrt damit eine »eigensinnige Beobachterin und Selbstdenkerin, deren Schreiben einen scharfen Blick verrät für die Haarrisse der Wirklichkeit und die wunderliche Komik allen menschlichen Mühens«.
Weiter heißt es im Urteil der Jury: »Präauers Feuilletons und Blitzessays analysieren auf poetische Weise die Metamorphosen des Alltags und die ambivalenten Identitäten unserer Lebenswelt. Mit höflicher Ironie illuminieren sie Wunderkammern und tote Winkel, Orte der wahren Kindheit wie der falschen Sehnsucht. Und auch dem Spiel der Kunst, ob in der Albertina, im Essener Folkwang oder in Weimars Stadtkirche, weiß Präauer immer wieder überraschende Einsichten zu entlocken.«
Teresa Präauer, geboren 1979 in Linz an der Donau, veröffentlichte u. a. die Romane »Johnny und Jean« (2014) und »Oh Schimmi« (2016). Daneben hat sie sich auch als bildende Künstlerin einen Namen gemacht. Eine Sammlung ihrer Texte für die Salzburger Nachrichten, Radio Ö1, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Rundschau und anderen Medien erschien 2021 unter dem Titel »Das Glück ist eine Bohne« im Göttinger Wallstein Verlag.
Die Verleihung des Ben Witter Preises an Teresa Präauer findet am 31. Mai 2022, um 19 Uhr im Hamburger Literaturhaus, Schwanenwik 38, statt. Die Laudatio hält der Autor und Leiter des Hamburger Literaturhauses Rainer Moritz.
Zu den weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern gehören Gabriele Goettle, Georg Stefan Troller, Helmut Schödel, Elfriede Gerstl, Susanne Fischer und 2019 Axel Hacke. 2020 und 2021 wurde der Preis coronabedingt nicht verliehen. Stifter ist der Hamburger Journalist, ehemalige ZEIT-Autor und Schriftsteller Ben Witter (1920–1993).