Der 23. April gilt seit 1995 als Welttag des Buches. Grund zu feiern gibt es durchaus. Der Gesamtverkauf im österreichischen Buchhandel lag 2021 um 4,2 Prozent über dem Vorjahr. Sogar das Vorkrisenjahr 2019 wurde mit 0,4 Prozent leicht übertroffen; und das, obwohl der stationäre Handel 2021 um 1,8 Prozent zurückging.

„Das wurde jedoch durch Online-Verkäufe wieder wettgemacht“, stellt Georg Glöckler, Obmann der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien, fest. Das Online-Geschäft auch beim heimischen Handel stützte den Gesamtverkauf erheblich – vor allem auch während der Lockdowns aufgrund von Corona.

Österreicher sind Leseratten

Sechs bis sieben Bücher kauft die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreich jedes Jahr. Die Vielleser gehen dafür lieber in den stationären Handel als online zu bestellen und sehen das auch als wichtige Unterstützung kleinerer Buchhandlungen. Die Konsumenten schätzen die Beratung und die Möglichkeit, in die Bücher hineinzulesen und so ein neues Lieblingsbuch zu entdecken. 26 Prozent kaufen ausschließlich im Buchhandel, 17 Prozent nur online. Die übrigen 57 Prozent kaufen sowohl online als auch offline. „Bücher werden außerdem gerne als persönliches Geschenk überbracht“, so Glöckler.

Wirtschaftsfaktor Buch

Wien ist eine Bücherstadt: In Wien gibt es 135 stationäre Buchhandlungen und 20 Antiquariate. Die Zahl der aktiven Verlage liegt bei 655. Auf 14.100 Menschen kommt in Wien eine Buchhandlung. Im Vergleich: In Berlin versorgt eine Buchhandlung 15.900 Menschen.

In Wien sind 284 Betriebe der Buchhändler und Verleger Arbeitgeberbetriebe und beschäftigen 3.760 Menschen (inkl. geringfügig Beschäftigte).

Die Buch- und Medienwirtschaft ist Teil der Kreativwirtschaft, der 11 Prozent aller Unternehmen zugerechnet werden. Jeder zweite Euro in diesem Sektor wird in Wien generiert. Die Wirtschaftsleistung entspricht jener des Tourismus.

 

Presseaussendung Wirtschaftskammer Wien