Emine Sevgi Özdamar wird mit dem Georg-Büchner-Preis 2022 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet.

In der Begründung der diesjährigen Jury heißt es:

»Mit Emine Sevgi Özdamar zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung eine herausragende Autorin aus, der die deutsche Sprache und Literatur neue Horizonte, Themen und einen hochpoetischen Sound verdankt. Einst aus der Türkei ins geteilte Berlin gekommen, bereichert Özdamar seit über drei Jahrzehnten die deutschsprachige Literaturszene mit ihren Romanen, Erzählungen und Theaterstücken, zuletzt mit dem Opus magnum Ein von Schatten begrenzter Raum. Ungewohnte literarische Stilmittel und aus dem Türkischen inspirierte Sprechweisen prägen ihre multiperspektivischen Texte, die neben intimen persönlichen Erfahrungen ein breites Panorama deutsch-türkischer Geschichte entfalten ? vom Ersten Weltkrieg über die Aufbruchstimmung der sechziger und siebziger Jahre bis in unsere Gegenwart. Emine Sevgi Özdamars Werk eröffnet einen zugleich intellektuellen wie poetischen Dialog zwischen verschiedenen Sprachen, Kulturen und Weltanschauungen, an dem wir lesend teilhaben dürfen.«

Georg-Büchner-Preis

Der Georg-Büchner-Preis wird seit 1951 an herausragende Schriftsteller:innen vergeben, »die in deutscher Sprache schreiben, durch ihre Arbeiten und Werke in besonderem Maße hervortreten und die an der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben«, so die Satzung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Der Büchner-Preis gilt als die wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland. Zu den bisherigen Preisträger:innen gehören unter anderem Max Frisch, Ingeborg Bachmann, Rainald Goetz, Friederike Mayröcker, Elke Erb sowie zuletzt Clemens J. Setz.

Der Georg-Büchner-Preis wird am 5. November 2022 in Darmstadt verliehen und ist mit 50.000 Euro dotiert. Finanziert wird die Auszeichnung von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stadt Darmstadt.

 

Surkamp Verlag