Der sechzehnte Leo-Perutz-Preis für Wiener Kriminalliteratur wurde am Donnerstag, den 23. Oktober 2025 im Rahmen der Kriminacht im Café Landtmann an Petra Hartlieb verliehen. Die diesjährige Preisträgerin wurde für ihren Kriminalroman „Freunderlwirtschaft“ (DuMont Buchverlag) ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Literaturpreis wurde in Vertretung für Wiens Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler von Heide Kunzelmann, Referatsleiterin für Literatur und Öffentlichkeitsarbeit der Kulturabteilung der Stadt Wien, und Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels, überreicht. Die Laudatio hielt der Autor und Vorjahressieger Heinrich Steinfest.

Nach der Preisverleihung lasen alle Nominierten in unterschiedlichen Locations der Kriminacht in Wiener Kaffeehäusern. Der Leo-Perutz-Preis wird gemeinsam von der Stadt Wien Kultur und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gestiftet.

„Freunderlwirtschaft ist nun mehr als ein Politkrimi – das auch, keine Frage –, er ist aber vor allem ein sprachlich gelungener Text, der die Autorin als gekonnte Erzählerin auszeichnet. Man merkt ihr eben an, dass sie in verschiedenen Genres zu schreiben versteht. Das tut diesem Buch gut. Hartlieb erzählt und nimmt uns mit in eine Fiktion, die die österreichische Realität ins Überdeutliche spiegelt. Dabei bewegt sich die Geschichte auf der Oberfläche der Ereignisse, um dann in die Abgründe vorzudringen, auf denen diese Oberfläche fußt. Dazu gehört eine präzise Figurenzeichnung, auch der Nebenfiguren, glaubwürdige Dialoge, ein genaues Recherchieren der Realitäten, nicht zuletzt Humor und einprägsame Sprachbilder, wenn etwa dank eines glücklichen Irrtums aus einem „bedenklichen Todesfall“ ein „Todesfall zum Denken“ wird. […] Was aus alldem entsteht, ist ein Sittengemälde, dem es wahrlich nicht an Spannung fehlt, ohne dass aber der Spannung die Erzählkunst geopfert wird.“ – Aus der Begründung der Jury

Die Preisträgerin

Petra Hartlieb wurde 1967 in München geboren und ist in Oberösterreich aufgewachsen. Sie studierte Psychologie und Geschichte und arbeitete danach als Pressereferentin und Literaturkritikerin in Wien und Hamburg. 2004 übernahm sie eine Wiener Traditionsbuchhandlung. Davon erzählen ihre Bestseller „Meine wundervolle Buchhandlung“ und „Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung“. Bei DuMont erschienen außerdem „Wenn es Frühling wird in Wien“, „Sommer in Wien“ und „Herbst in Wien“.

Shortlist

Auf der Shortlist für den Leo-Perutz-Preis 2025 waren insgesamt fünf Werke zu finden: Neben Petra Hartlieb waren auch Gudrun Lerchbaum mit „Niemand hat es kommen sehen“ (Haymon Verlag), Annemarie Mitterhofer mit „Wiener Enzianmord“ (Gmeiner Verlag), Ursula Poznanski mit „Teufels Tanz“ (Knaur Verlag) und Thomas Raab mit „Der Metzger gräbt um“ (Haymon Verlag) nominiert.

Die Jury

Die Jury 2025 besteht aus Sylvia Fassl-Vogler (Stadt Wien Kultur), Ingrid Rehusch (ORF), Heinrich Steinfest (Leo-Perutz-Preisträger 2024) und Sascha Wittmann (Buchhandlung Bücher Wittmann).

Der Leo-Perutz-Preis

Mit dem Leo-Perutz-Preis für Wiener Kriminalliteratur, der jährlich vergeben wird, werden Krimis ausgezeichnet, deren Qualität und literarischer Anspruch an den namensgebenden österreichischen Literaten erinnern. Darüber hinaus sollen die ausgezeichneten Werke einen möglichst innovativen Charakter haben und einen Wien-Bezug aufweisen.

Weitere Informationen zum Leo-Perutz-Preis

 

Presseaussendung Hauptverband des Österreichischen Buchhandels / Red.