Bereits zum 17. Mal versammeln die „Europäischen Literaturtage“ ab heute, Donnerstag, 20. November, wieder internationale Schriftsteller:innen, Philosoph:innen, Soziolog:innen sowie Literaturinteressierte in Krems. Unter der künstlerischen Leitung von Walter Grond befasst sich die diesjährige Ausgabe im Klangraum Krems Minoritenkirche und in der Landesgalerie Niederösterreich unter dem Motto „Was ist echt?“ mit den verschwimmenden Grenzen zwischen Echtem und Künstlichem in allen Bereichen der Gesellschaft – von Debatten über Künstliche Intelligenz und virtuelle Simulationen bis hin zu Identitätspolitik und Genderfragen.

Das Programm umfasst bis Sonntag, 23. November, vier Tage lang Lesungen, gratis zugängliche Dialoge und Büchertalks, die Reihe „Worte und Töne“ als Abendveranstaltungen mit Musikprogramm, die Überreichung des Ehrenpreises des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln sowie diverse Begleitveranstaltungen wie eine Teezeremonie und einen kulturhistorischen Spaziergang. Außerdem gibt es in sechs niederösterreichischen Schulen wieder Workshops und Lesungen mit Autorinnen und Autoren der „Europäischen Literaturtage“.

Eröffnet werden die „Europäischen Literaturtage 2025“ am heutigen 20. November von Martina Hefter (Deutscher Buchpreis 2024) und Eva Weber-Guskar (Tractatus – Essaypreis Philosophicum Lech 2025), die ab 19.30 Uhr im Klangraum Krems Minoritenkirche u. a. darüber diskutieren, wie die Technik unser Gefühlsleben verändert und ob Maschinen jemals menschliche Gefühle entwickeln können.

Morgen, Freitag, 21. November, spricht Emma House ab 11 Uhr über die Veränderungen des Verlagswesens im Zeitalter der KI, diskutieren Jörg Piringer und Paul Feigelfeld ab 11.40 Uhr über ChatGPT, Datenpoesie und eine Ethik der KI, hinterfragt Raphaëlle Red ab 17 Uhr die Nachwirkungen der kolonialen Vergangenheit und blickt Jonas Lüscher ab 17.40 Uhr in eine Zukunft möglicher Abhängigkeiten von technischen Innovationen. Ab 19.30 Uhr erzählen Nava Ebrahimi und Georgi Gospondinov in „Worte und Töne I“ von Vergangenheitsprojektionen, Geschichtsklitterung und der Suche nach den eigenen Wurzeln. Stefko Hanushevsky wird lesen, die Harfenistin Miriam Adefris Elemente aus Jazz, Ambient und Elektronik beisteuern.

Am Samstag, 22. November, sprechen Elisabeth Klar und Kes Otter Lieffe ab 11 Uhr über queere Daseinsformen, posthumane Wesen und Lebensweisen der Zukunft, untersucht Simoné Goldschmidt-Lechner ab 12.20 Uhr Fan-Kulturen im Netz und die Sprache in Presseinformationen, erzählt Pajtim Statovci ab 17.30 Uhr von unterschiedlichen Lebenswelten seiner Familie im Kosovo und in Finnland und begibt sich Clare Clark ab 18.10 Uhr in das Milieu der Kunstfälschungen der 1920er-Jahre. In „Worte und Töne II“ erkundet Hannah Bervoets ab 20 Uhr die Abgründe des Internet und deckt Gabriela Wiener auf den Spuren ihres Ururgroßvaters Kolonialverbrechen auf. Es liest Michou Friesz, Mona Matbou Riahi und Miriam Adefris spielen im Trio zeitgenössischen Jazz.

Als Abschluss der Europäischen Literaturtage wird am Sonntag, 23. November, im Rahmen einer feierlichen Matinée ab 11 Uhr der Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln an die Schriftstellerin und Journalistin Eva Menasse überreicht. Das Autorinnen-Gespräch führt Katja Gasser, die Laudatio hält der Politologe Ivan Krastev. Das Duo Camarero & Schuberth sorgt mit Akkordeon und Violoncello für den musikalischen Rahmen.

Nähere Informationen, das detaillierte Programm und Karten auf www.europaeischeliteraturtage.at oder unter 02732/908033 bzw. e-mail tickets@noe-festival.at

 

Presseaussendung Amt der Niederösterreichischen Landesregierung / Red.