Mit den 33 nominierten Büchern für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2021 gibt es keine Reisebeschränkungen, selbst in Pandemiezeiten lässt sich mit ihnen lesend die Welt umrunden. Die Auswahl der Nominierungen wurde von drei unabhängigen Jurys getroffen und am 18. März 2021 in einer Online-Präsentation vom Arbeitskreis für Jugendliteratur bekannt gegeben.

Die Kritikerjury prüfte 667 Titel und nominiert jeweils sechs Bücher in den Sparten Bilder-, Kinder-, Jugend- und Sachbuch. Dabei reicht die Auswahl von historischen Erzählungen über zeitgenössische Romane bis hin zu Jugend- und Sachbüchern, die nach der Zukunft unseres Planeten fragen. Immer wieder nehmen uns die Bücher mit auf die Reise – in australische Unterwasserwelten, in die Nationalparks der Welt, von der Türkei nach Deutschland oder einfach in den Süden, per Fahrrad oder in einem alten Campingbus. Mit vielfältigen Erzählweisen und großartigen Illustrationen weiten diese Bücher den Blick ihrer Leserinnen und Leser und betonen, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein.

Die sechs Leseclubs der bundesweiten Jugendjury haben sich durch rund 200 Jugendbücher gearbeitet. Auch in diesem Jahr zeigt sich der Drang der Jugendlichen nach fesselnden realistischen Erzählungen, die tiefe Einblicke in das Gefühlsleben ihrer Protagonisten geben. Die Nominierungen der Jugendjury thematisieren häusliche Gewalt, Rassismus und Flucht, sie erzählen von einer Kindheit im Internierungslager, von Not und Mitgefühl während der Shoah oder von dem Weg aus den Fängen einer Sekte. So problembehaftet dies auch anmuten mag, die Protagonisten kämpfen letztlich für ihre Träume und bringen den Mut für ein Leben in Freiheit auf.

Die Sonderpreisjury würdigt in diesem Jahr die Leistungen von Übersetzerinnen und Übersetzern und hat dabei auch kleinere Sprachräume im Blick. Für den Sonderpreis „Neue Talente“ nominiert sie: Marlena Breuer für ihre geschickte Sach-Bilderbuch-Übersetzung von „Meer!“ aus dem Polnischen, Lena Dorn, der mit Wortneuschöpfungen und witzigen Wortspielen eine souveräne Übersetzung von „Tippo und Fleck“ aus dem Tschechischen gelungen ist, sowie Christel Kröning, die zielgruppengerecht und authentisch die verschiedenen Sprachebenen des englischsprachigen Jugendromans „Meat Market“ wiedergibt.

Deutsche Jugendliteraturpreis

Insgesamt ist der Deutsche Jugendliteraturpreis mit 72.000 Euro dotiert, die Preisträger werden am 22. Oktober 2021 auf der Frankfurter Buchmesse verkündet. Stifter ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ausrichter der Arbeitskreis für Jugendliteratur. Alle Jurorinnen und Juroren sind ehrenamtlich tätig.
Schon seit 1956 zeichnet der Staatspreis jährlich herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur aus. Er will die Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur fördern, das öffentliche Interesse an ihr wachhalten und zur Diskussion herausfordern. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche mit einem breiten Literaturangebot in ihrer Persönlichkeit zu stärken und Orientierungshilfe auf einem schier unüberschaubaren Buchmarkt zu bieten.

 

Presseaussendung Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V.