Der Tractatus-Preis für philosophische Essayistik 2023 geht an Isolde Charim. Der Preis ist mit Euro 25.000 dotiert und wird vom Philosophicum Lech verliehen.

Prämiert wird ihr Buch Die Qualen des Narzissmus, »mit dem sie eine so überraschende wie tiefgreifende Theorie zur vorherrschenden Ideologie in unserer Gesellschaft vorlegt und u. a. die Mechanismen der freiwilligen Unterwerfung entlarvt«.

Weiters heißt es in der Begründung der Jury: »Charim macht Freuds Konzept des ‚Narzissmus‘ sowie eine Fülle von klassischen und aktuellen philosophischen und soziologischen Texten neu fruchtbar und verfolgt in immer neuen Anläufen und feineren Verästelungen die Mechanismen der ‚freiwilligen Unterwerfung‘ in unserer Gesellschaft – einer Gesellschaft, deren aufs Äußerste getriebener Individualismus selbst die Moral erfasst -, und zwar auf allen Seiten des politischen Spektrums. Ein intellektueller Parforce-Ritt durch die Qualen des gegenwärtigen Hyper-Individualismus, von hoher denkerischer Originalität – und gesellschaftlich höchst aktuell und augenöffnend in viele Richtungen, von der Arbeitswelt bis zur Internetkultur.«

Die Verleihung des Tractatus findet am 22. September 2023 um 21.00 Uhr im Rahmen des 26. Philosophicum Lech statt.

Isolde Charim

Isolde Charim, geboren in Wien, Studium der Philosophie in Wien und Berlin, arbeitet als freie Publizistin und ständige Kolumnistin der taz und des Falter. 2006 erhielt sie den Publizistik-Preis der Stadt Wien und 2022 den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik. | Mehr zu Isolde Charim bei Zsolnay

Essaypreis des Philosophicum Lech

Der jährlich verliehene Essaypreis des Philosophicum Lech begreift sich als ein Beitrag zur Standortbestimmung in philosophisch und gesellschaftlich relevanten Diskursen, die Verleihung dieses Preises soll verlässlich Auskunft über höchste Qualität in diesen Bereichen geben. Im Wesentlichen sollen deshalb Arbeiten aus den Bereichen des philosophisch-kulturwissenschaftlichen Essays prämiert werden, wobei die Grenzen zu sozial- und naturwissenschaftlichen Fragestellungen mitunter fließend sein können.
Die Nominierung der preiswürdigen Publikationen und die Zuerkennung des Preises erfolgt durch eine hochkarätige Jury.

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Aussendung Zsolnay Verlag / Red.