KI: Europas Kultur- und Kreativbranche fordert stärkeren Schutz des geistigen Eigentums
Creators for Europe United fordern von der EU-Kommission in einem offenen Brief an Henna Virkkunen, der Exekutiv-Vizepräsidentin der EU-Kommission für technologische Souveränität, Sicherheit und Demokratie, einen stärkeren Schutz europäischer Werte und der Werke der Kreativschaffenden und einen fairen, rechtskonformen Rahmen für den Einsatz von KI – nicht gegen, sondern im Sinne des Fortschritts. Die EU-Kommission müsse umgehend regulatorische Leitplanken schaffen, die unterbinden, dass Millionen kreativer Werke ohne Zustimmung und faire Vergütung der Urheber:innen und Rechteinhaber:innen für das Training Künstlicher Intelligenz und für andere Zwecke verwendet werden können.
Die Forderungen:
- Vollständige Transparenz über sämtliche Werke, Leistungen und Aufführungen, die zum Training generativer KI-Modelle und andere Zwecke verwendet wurden und werden.
- Faire Vergütung für die Nutzung ihrer Inhalte.
- Konsequente Durchsetzung bestehender Urheberrechtsgesetze – auch gegenüber globalen Tech-Konzernen.
- Einbindung der Kultur-, Kreativ- und Medienbranchen in alle regulatorischen Prozesse zur KI-Governance.
Der offene Brief von Creators for Europe United kann unter www.creators-for-europe-united.eu unterzeichnet werden.
Über Creators for Europe United
Creators for Europe United setzt sich dafür ein, die Perspektiven der Kreativbranche in den politischen Entscheidungsprozess einzubringen. Die Initiative vereint Akteur:innen aus Literatur, Musik, Film, Design, Presse, Architektur und weiteren Bereichen der Kultur- und Medienwirtschaft.
Urheberrechtsverletzungen durch Meta?
Ein Artikel im amerikanischen Magazin The Atlantic verweist auf Dokumente, in denen Meta einräumt, das Piraterie-Netzwerk LibGen für das Training seiner großen Sprachmodelle (LLMs) genutzt zu haben. LibGen (Library Genesis) ist eine bekannte Schattenbibliothek und bietet kostenlosen Zugang zu einer Vielzahl eigentlich urheberrechtlich geschützter Werke verschiedener Verlage. The Atlantic stellt (hier) ein Online-Tool zur Verfügung, um zu überprüfen, ob die Werke bestimmter Autor:innen im Datensatz enthalten sind.
Für den Moment ruft der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gemeinsam mit dem Europäischen Verlegerverband (FEP) Verlage dazu auf, das Tool zu testen und Urheberrechtsverletzungen zu dokumentieren.